Monatsarchive: Mai 2011

Osiris Land von Wolfgang Jeschke

Auf knapp über 100 Seiten erzählt Wolfgang Jeschke die Geschichte von der Reise des Wissenschaftlers Jack Freyman und dem jungen Kameltreiber Beschîr, durch das postapokalyptische Nordafrika.

Europa ist nach einem Atomkrieg menschenleer geworden und die wenigen Überlebenden haben sich auf einer gefährlichen Flucht nach Afrika gerettet, nur um dort mit Rassismus gegen Europäer und offenem Hass, der teilweise in Massakern gipfelt,  konfrontiert zu sein. Die Zivilisation wie wir sie kennen existiert nicht mehr. Eine offene Gesellschaft, Autos, Flugzeuge und Strom gehören der Vergangenheit an.

In dieser Welt gibt es Gerüchte von unheimlichen Lichterscheinungen und Raumfahrtaktivitäten am Rande der bewohnbaren Zone. Der Wissenschaftler Jack Freyman, genannt Master Jack, begibt sich auf eine gefährliche Reise vom Königreich Kotoko am Nordufer des Tschadsees durch die Wüsten Nordafrikas bis ins ehemalige Ägypten.

Ein kurzer, aber lesenswerter Roman, den ich mir als längere und noch detaillierter ausgearbeitete Fassung gewünscht hätte. Die Geschichte böte sich hervorragende für einen Science-Fiction-Film im Stil von Stargate an. Vielleicht hat Roland Emmerich sich auch von diesem Roman inspirieren lassen, als er das Drehbuch für den Film geschrieben hat.

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Das Cusanus-Spiel von Wolfgang Jeschke

Seit dem ich im letzten Jahr Der letzte Tag der Schöpfung gelesen habe ist Wolfgang Jeschke zu einem meiner Lieblingsautoren der Gegenwart geworden.

Mit seinem im Jahr 2005 erschienenen Roman Das Cusanus-Spiel hat er es wieder in überragender Weise verstanden eine sehr spannende Zeitreisegeschichte ohne logische Brüche zu schreiben.

Der Roman spielt in einer nahen Zukunft in der Mitte dieses Jahrhunderts in einem Europa, dass durch einen Super-GAU im an der Mosel gelegenen französischen Kernkraftwerk Cattenom, zu einem Plutonium verseuchten menschenfeindlichen Ort geworden ist. Sehr beeindruckend werden auch die politischen Umwälzungen, der durch das Unglück hervorgerufene Zerfall der Europäischen Union und die damit neu entstandenen Staatengebilde beschrieben.

Gleichzeitig erhält der Leser in einem parallelen Handlungsstrang, der am selben Ort, aber zu einer anderen Zeit spielt, ein detailliertes lebendiges Bild vom Leben der Menschen im Mittelalter.

Wider erweist sich Jeschke als Meister der realistischen Science-Fiction-Literatur, indem er, neben der glaubhaften Schilderung der Auswirkungen des radioaktiven Fallouts in den kontaminierten Gebieten in Mitteleuropa, seine Protagonisten in die Vergangenheit reisen lässt, ohne dabei die Konsequenzen aus deren Handlungen auf eine der dann folgenden Gegenwarten, außer Acht zu lassen.

Anfangs bin ich bei meiner Ausgabe des Romans, den ich als Mängelexemplar gekauft habe, fälschlicher Weise davon ausgegangen, dass die sich auf den ersten Blick wiederholenden Textpassagen ein Druckfehler sind. Bei näherer Betrachtung erkennt man aber die kleinen Variationen der Geschichte, die die Handlungen einer Zeit auf die Realität in einer anderen Zeit haben.

Das Cusanus-Spiel ist überaus empfehlenswertes Buch, dass dem einen oder anderen Leser eine schlaflose durchlesene Nacht bereiten dürfte, da die Geschichte, trotz der manchmal etwas verwirrenden parallelen Handlungssträngen, äußerst fesselnd ist.

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Die Liebe der Fische von Steinunn Sigurðardóttir

Nach langer Pause im Literaturvideoblog gibt es endlich wieder eine neue Rezension eines Buches.

Ich selber habe bisher noch nichts von der isländischen Schriftstellerin Steinunn Sigurðardóttir gelesen, aber, wie mir aus gut unterrichteten Kreisen berichtet wurde, hat die Autorin, die, laut Wikipedia, meist in Berlin Kreuzberg wohnt, einen sehr schönen und angenehm zu lesenden Schreibstil.

Wer als Mann Gründe sucht sich mit isländischer Frauenliteratur zu beschäftigen, sollte sich unbedingt die Videorezension zu diesem Buch anschauen und sich anschließend selber ein Urteil dazu bilden.

Mit ihrem knapp über 90 Seiten langen Roman  Die Liebe der Fische hat sie eine sehr schöne kurzweilige Liebesgeschichte für den Sommer verfasst.

 

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